Grosses Interesse an letzter Informationsveranstaltung

Rund 160 Interessierte aus Baden und Turgi liessen sich im Trafo über den Zusammenschlussvertrag und die Auswirkungen der geplanten Fusion orientieren. Es war nach den Livestreams, den Marktständen, des Vereinsaustauschs, den Quartierspaziergängen und der Vertragspräsentation die letzte Veranstaltung vor der Urnenabstimmung am 12. März.

Seit über zwei Jahren arbeiten Badens Stadtammann Markus Schneider und Turgis Gemeindeammann Adrian Schoop am Zusammenschlussprojekt. An der Orientierungsveranstaltung für die Bevölkerung präsentierten sie die Früchte ihrer Arbeit.

Kernstück ist der Zusammenschlussvertrag. Dieser sei bewusst schlank gehalten und regle nur die wichtigsten Grundsätze, sagte Markus Schneider. Vieles bleibe auch gleich, so zum Beispiel die Primarschulhäuser in den Quartieren nach dem Grundsatz «Kurze Beine, kurze Wege». Anderes wie die etwaige Bildung eines zweiten Oberstufenzentrums in Turgi werde nur unverbindlich als langfristige Prüfung erwähnt.

Adrian Schoop betonte, dass Turgi zwar auch ohne Zusammenschluss mit Baden überlebensfähig wäre. Aber man habe sich in die Nachbargemeinde «verliebt», weil die urbane Bevölkerung gut zusammenpasse und man im gemeinsamen weiteren Weg grosse Chancen erkannt habe. Turgi, das gemäss Vertrag vorübergehend acht zusätzliche Einwohnerrätinnen und -räte stellen darf und vom Quartierverein Kappelerhof wertvolle Inputs erhalten habe, werde seine Identität auch als Stadtteil von Baden behalten.

Mit dem Zusammenschluss könnten Badens Zentrumslasten aus Kultur, Freizeit und Tourismus auf mehr Schultern verteilt werden, gab Markus Schneider zu bedenken. Mit der gewerblichen Nutzung der alten Spinnerei und dem Entwicklungsgebiet Bahnhof habe Turgi zudem das Potenzial, zu einem wichtigen Wirtschaftsgebiet von Baden zu werden. Adrian Schoop ergänzte, dass mit dem Namen «Baden» und einem tieferen Steuerfuss die Voraussetzungen geschaffen würden, dass dieses Potenzial auch ausgeschöpft werden könne.

Das Publikum nahm die Gelegenheit wahr, den beiden Exekutivmitgliedern und Gesichtern des Zusammenschlussprojekts auch kritische Fragen zu stellen. Zum Beispiel, warum man angesichts der engen kommunalen Verflechtung in der Region nicht gleich mit zusätzlichen Gemeinden fusioniere. Ein Teilnehmer wies in diesem Zusammenhang auf die Dynamik im Limmattal Richtung Zürich hin. Um den Anschluss nicht zu verlieren und ein Gegengewicht zu schaffen, brauche es jetzt den Zusammenschluss von Baden und Turgi.

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